bookmark_borderBas Devos «Hellh le» ou «hellholes»

« La distance n’existe plus. C’est bizarre. »

Cette phrase pleine de réflexion et de vécu écho dans la discussion entre deux collègues lors de leur pause au travail. Se souvient-on des bougies et fleurs sur la place ou bien les photos partagées sur les médias, elle ne sait plus. Comment illustrer la distance ? Dans son film “Hellh le” ou “hellholes”, Bas Devos reconstruit ces trous impalpables de notre société. Ces “trous” ou mieux “cases” sont ces lieux publics de vie – le métro, le parc, les rues, l’école, etc. Ils sont mis en lumière dans ce film par le mince suivi des trois principaux protagonistes : Un médecin flamand, dont le fils est pilote de chasse en mission au Moyen-Orient, contraint de faire face à sa solitude. Un jeune homme d’origine algérienne qui se voit demandé par son frère de lui rendre un service d’une simplicité trompeuse. Une Italienne travaillant en tant que traductrice au cœur des institutions européennes, qui perd peu à peu le contrôle sous la pression de sa vie exigeante. Dans le cadre des suites des attaques terroristes à Bruxelles en mai 2016, leurs récits sont reflétés dans les perspectives de la caméra sur l’architecture et les lieux de la ville. Les lieux publics deviennent cases de frottements narratifs entre des vies individuelles.

bookmark_borderTag 4: 04.06.2023

Letzter Tag am Bildrauschfestival

Seven Winters in Tehran

Aus dem dunklen Kinoraum erklingt ein persisches Schlaflied. Der abgespielte Film, hinterlässt eine bedrückte Stimmung. Hier und da ist ein leises schniefen zu hören.

Eine junge syrische Frau, die sich während ihrer Vergewaltigung mit einem Messer wehrt und ihren Vergewaltiger dabei ersticht, wird verhaftet und zu einer Todesstrafe verurteilt. Während sieben Jahren erwartet sie im Gefängnis ihre Strafe. Ihr wird Angeboten ihr Leben gegen eine Lüge zu erkaufen, die sie bis…verweigert

Der Film beginnt mit einer Frau die vor einem Modell eines Gefängnisses steht. Im Hintergrund hört man Reyhanehs Stimme (interpretiert von einer persischen Schauspielerin), die über die Ereignisse nach der Vergewaltigung erzählt. Mit Anrufaufnahmen, Interviews der Eltern, Schwestern und …., Videoaufnahmen (die während der Besuche aufgenommen wurde),  einer Narration basiert aus Reyhanehs Tagebuch, basiert Steffi Niederholz ihre Dokumentation über Reyhanehs … Chronologisch geht sie vom Beginn bis, zu… letzten Tagen.

Samsara

Die Frage vom Leben nach dem Tod, der Wiedergeburt, ist ein Thema was uns Menschen schon immer beschäftigt. Lois Patino stellt den Kreislauf vom Tod und der Wiedergeburt in seinem Film Samsara dar. Wir beginnen in einem buddhistischen Dorf in Laos. In einer Mönchschule meditieren die Jungen. Ein Dorfjunge, besucht regelmässig eine, am sterben liegende ältere Frau. Zusammen lesen sie das Bardo Thödrol (tibetische Totenbuch) um sie für den Weg in die Wiedergeburt vorzubereitet.   

bookmark_borderTag 3: 03.06.2023

Dritter Tag am Filmfestival

Our Body

          In Frankreich, präziser im 20. Arrondissement von Paris richten sich unsre Schritte richten der gynäkologischen Klinik, eines öffentlichen Krankenhauses. Hinter ihren Wänden stossen wir intimen Gesprächen zu wo Frauen aus unterschiedlichen Altersgruppen ihre Ängste und Wünsche erzählen und erfahren.

Claire Simon erlaubt durch ihren Film einen intimen, zugleich lehrreichen Einblick in     

Revision

Mitsuki/ Sekai

bookmark_borderTag 2: 02.06.2023

Zweiter Tag am Filmfestival Bildrausch

A Date in Minsk

Wir treten zwei Leuten beim Billiard spielen bei. Gerade beginnen sie mit ihrem Gespräch an. Sie Schon ist unsere Kamera investiert und verfolgt die Bewegungen

Der Person die spricht. Ständig ist sie in Aktion, sucht und fokussiert sich intensiv auf die Protagonisten. Beinahe wird einem bei den vielen und schnellen Bewegungen schwindelig. Auch die Konversation scheint schnell von einem Thema zu einem anderem zu übergehen.

Fire in Moria Refugee Camp / Im Schiffsgefängnis

bookmark_border1.06.2023: Erster Tag am Filmfestival Bildrausch

Beginn mit Gespräch mit KuratorInnen des Festival


Blix not Bombs, Greta Stocklassa
Sehr interessanter Film, wo ZuschauerInnen mit einem idyllischen, zugleich auch realen, gar gewalttätigen Bild der Welt konfrontiert wird. Doch letztendlich hinterlässt er ein kleines Unbehagen, der seine ZuschauerInnen in ein Unwissen. Was für eine Position sie sich stellen sollen ist unklar. Ob Greta Stocklassa das beabsichtigt? Zusammen mit Hans Blix, einer Kombination von friedlichen bis zu gewaltsamen Aufnahmen, stellt unsere Produzentin die Welt dar und führt ihre ZuschauerInnen durch den letzten Auftrag des Diplomaten.


Fazit: Blix not Bombs ermöglicht eine gute Einsicht in Hans Blix letzten Auftrag. Wir lernen ihn als Diplomaten aber auch als Menschen kennen. Durch Greta Stocklassas Fragen, entsteht eine Spannung zwischen ihm und Blix, die den Film zugleich interessant aber die ZuschauerInnen auch verunsichern kann. Durch die unzensierten Bilder werden die ZuschauerInnen sensibilisiert indem sie auf eine Realität aufmerksam gemacht werden die den meisten vielleicht nicht bewusst sind.µ


So much Tenderness, Lina Rodriguez
Am Stassenrand steht eine Frau. Verschreckt steht sie und scheint auf etwas zu warten. Auto kommt angefahren und bleibt vor ihr stehen. Die Frau am Steuer ruft ihr zu und lädt sie ins Fahrzeug ein. Zögernd steigt sie in den Beifahrersitz ein. Nach einer schweigenden Fahrt kommen sie an einem Haus an wo beide Frauen aussteigen. Während sich die Frau am Steuer in Haus begibt, bewegt sich unsere Protagonistin in den Kofferraum. Ein Mann mit Kind im Arm erscheint. Sie scheinen sich für eine Reise vorzubereiten. Doch warum die Frau im Kofferraum ist, ist unklar. Im Dunkeln geht die Fahrt los. An einem Grenzübergang angekommen, hält das Auto an. Ob sie es schaffen die Frau über die Grenze zu schmuggeln? So beginnt Lina Rodriguez ihren Film So much Tenderness.
Eine kolumbianische Umweltanwältin flieht illegal nach Kanada nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns. Nach einigen Jahren ist sie als Sprachlehrerin tätig und hat sich mit ihrer Tochter und Freundeskreis in Kanada eingelebt. Doch werden sie ständig mit einer anderen Kultur und ihrer Vergangenheit konfrontiert. An Stelle des typischen Topos eines Migranten, entscheidet sich Lina Rodriguez das Leben nach dem Einleben in einer neuen Kultur darzustellen. Indem sie die unterschiedliche Probleme mit denen Mutter und Tochter konfrontiert werden darlegt, ermöglicht sie ihre Zuschauer mit ähnlichen Hintergründen, sich mit dem Film zu identifizieren. Obwohl der Film einen friedlichen Anschein hat, wird er regelmässig mit Spannungen, aus Bildern der Vergangenheit gestör

bookmark_borderOrlando – Erste Gedanken

Viele verschiedene Menschen und Gedanken, Bilder und Leben laufen in diesem einen Film zusammen, der lose auf Virginia Woolfs “Orlando” basiert. In der fast 100 Jahre alten Geschichte verwandelt sich der Protagonist Orlando über Nacht in eine Frau. Diese “Verwandlung”, die in anderen Filmen und Medien als klarer Garant für Lacher und obszöne Witze eingesetzt würde, nutzt Paul B. Preciado, um in seinem ersten Langfilm eine Geschichte über Trans Personen zu erzählen. Mit viel Liebe, Geduld und Sorgfalt erwecken er und seine Orlandos (26 verschiedene Trans* Personen, die diese Rolle einnehmen) Woolfs Geschichte zum Leben.

Der Film ist auch witzig, aber nicht auf eine Weise, die sich über die Transidentität des Charakters lustig macht, sondern durch ein Verlachen der traditionellen Ideen von Gender, die unsere Gesellschaft noch so stark prägen; durch den Psychiater, der in einer Szene Fragen stellt, die viele Transpersonen, die solch eine Erfahrung gemacht haben, wiedererkennen. Es ist fast bittersüß, wenn die vielen Orlandos, die im Laufe des Films erscheinen, über das Gesundheitssystem lachen, das ihnen nur Hormone verschreibt, wenn sie in ein binäres Verständnis von Mann und Frau passen. Oder wenn sie in der finalen Szene neue Pässe erhalten, die ihnen kein fixes Geschlecht zuordnen, eine utopische Idee, über die wir gerne gemeinsam träumen. Jede:r der Orlandos gibt der Figur auf ihre individuelle Weise Charakter und füllt die literarische Vorlage mit persönlichen Erfahrungen.

Es tut gut diese Geschichte durch die Perspektive eines Regisseurs zu sehen, der selbst trans ist und es tut gut zu merken, dass mehr und mehr Menschen verstehen, dass Trans Identitäten keine modernen Erfindungen sind. Denn schon vor fast 100 Jahren schrieb Virginia Woolf über einen Charakter, in dem sich heute Trans Personen wiedererkennen.